„Ich fühle mich wie in der Wildnis ausgesetzt.“
„Die Therapeuten, die ich kennengelernt habe, konnten alle mit dem Gotteszeug nichts anfangen.“
„Keiner von uns ist ein Trojaner.“
„Ich will nichts Besonderes mehr sein.“
„Ich war wütend, weil jemand an meinem Opferstatus gerüttelt hat.“
„Wenn jemand glaubt, dann lügt er nicht.“
„Wer sich nicht bewegt, spürt seine Ketten nicht.“
„Ihr müsst die Begriffe präziser gebrauchen.“
„Ich arbeite nicht gegen Sekten.“
„Kulte bestehen aus Individuen.“
„Ich genüge nie.“
„Kultkinder können Erfolge für sich nicht fruchtbar machen, weil es immer Gott oder die Vorsehung sind, die zu den Erfolgen führen.“
„Nachdem ich den Kult verlassen habe, kenne ich mich gar nicht mehr.“
„Ich weiß nicht, wie Leute denken, die nicht-gläubig sind.“
„Wut ist ein Gefühl, das Kultmitglieder nicht kennen.“
„Wut hat viele Gesichter. Ich war depressiv und hatte Angst.“
„Ich habe mir nie Gedanken über andere Menschen gemacht.“
„Ich war überfordert von der Vielfalt [in der Umgebungsgesellschaft], also lässt man es. Man zieht sich zurück.“
Das sind O-Töne von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unseres Aussteigertreffens aus destruktiven Gruppen am Freitag und Samstag, 1. und 2. November 2019. Der allergrößte Teil von ihnen war in die destruktive Gruppe hineingeboren. In ausgesprochen intensiven Gesprächen diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer deswegen über die Sozialisationsbedingungen in der destruktiven Gruppe, in der sie groß geworden waren, und die enormen Schwierigkeiten, die sich aus solchen Prägungen nach dem Verlassen der Gruppe für den Alltag in der erwachsenen Umgebungsgesellschaft ergeben.
Alle konnten von der jahrelangen Beratungserfahrung von Dieter Rohmann (kulte.de) und Walter Krappatsch (artikel-4.de) profitieren! Mit ihnen sprachen unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch über ihre Bedarfe. Sie fühlen sich allein gelassen. Dabei sind die Probleme, mit denen sie zu kämpfen haben, um ihren Alltag zu bewältigen, enorm. Sie reichen von psychischen Problemen über Einsamkeit zu Armut. Es herrscht eine eklatante Unterversorgung an Hilfs- und Unterstützungsangeboten, konkret an:
- Ausstiegsberatung
- Therapeutinnen und Therapeuten, die ein profundes Fachwissen rund um die Thematik destruktiver Gruppen entwickelt haben
- Sozialberatung
- Selbsthilfegruppen
- Angehörigenbegleitung
Auch deswegen sind Angebote wie das Aussteigertreffen so wichtig:
„Es ist eine Erleichterung zu wissen, dass ich mit meinen Problemen nicht allein bin.“